09.01.2004 Session L., begleitet von B. Joschko -
Demo-Session A 19/4 - Thema: Lebenssinn:

Kl. Ich bin eine Linoleum-belegte Treppe herunter gegangen und bin ganz unten im Flur, wo alles weiß ist und Kellertüren – graue, einfache Kellertüren gehen ab. Ich weiß, in die erste Tür muss ich rein, in die will ich rein.
Th: Was steht darauf? Oder wie schaut die aus? Oder wie geht es dir, wenn du das so wahrnimmst?
Kl: Ich bin aufgeregt.
Th: Du bist aufgeregt, ja.
Kl: Die Aufschrift auf der Tür wechselt irgendwie: da steht mal „Mama“ drauf und mal „Lebenssinn“.
Th: Gut, bist du bereit, sie zu öffnen? – Klientin bejaht – Dann öffne sie jetzt. – Türquietschen wird eingespielt – Ja, wie ist deine Wahrnehmung? Was ist da?
Kl: Es ist noch dunkel.
Th: Schau mal, ob du von selbst was sehen kannst. Es kann sein, dass es ein bißchen heller wird oder deine Augen sich daran gewöhnen. Wenn nicht, gibt es einen Lichtschalter links neben der Tür, den schaltest du ein.
Kl: Da steht ein Tisch in der Mitte... ein einfacher Küchentisch.
Th: Ja, was ist noch in dem Raum wahrnehmbar oder auffällig? Wie sieht der Fußboden aus oder die Wände, oder sind um den Tisch Stühle oder so was?
Kl: Der Raum ist sonst nackt, helle Wände. Jetzt sehe ich meine Mutter in der Ecke.
Th: Beschreib sie mal, wie du sie wahrnimmst. Wie ist ihr Gesichtsausdruck?
Kl: Sie ist sehr zurückgezogen, sehr ängstlich ... ja, sehr kühl.
Th: Hat sie dich schon wahrgenommen oder ist sie einfach in dem Raum?
Kl: Sie ist einfach so da. Ich kann auch kaum glauben, dass sie meine Mutter ist.
Th: Gut, dann sprich sie doch mal an, vielleicht sogar mit dem Hintergrund: du willst ja herausfinden, was so dein Lebenssinn ist oder Lebensfluss oder Lebensenergie und was das mit ihr zu tun hat. Sie ist jetzt da in diesem Raum. Sprich sie mal an, schau mal, ob sie dich wahrnimmt, auf dich reagiert. Schau mal, was du sie fragen willst.
Kl: Mama, ich sehe dich da, aber du bist so fremd, und ich sehe, dass du mich gar nicht wahrnimmst. Ich möchte gerne wissen, warum du mich in die Welt gebracht hast.
Th: Ja, was passiert?
Kl: Ja, sie löst sich so langsam aus ihrer Starre und guckt mich an, aber irgendwie ziemlich leer. – Mama, dein Blick ist so leer. Das macht mir richtig Angst.
Th: Hat sie reagiert? Wie reagiert sie?
Kl: Sie sagt: Ach, Kind, du weißt doch, dass ich dich brauche.
Th: Gut. Sag mir doch mal, damit ich es nachvollziehen kann, wie alt ist deine Mutter jetzt, wenn du sie so siehst? Wie schätzt du sie ein? In welchem Alter ist sie? ... Ist sie deine Mutter heute oder eher wie früher?
Kl: Eher wie früher. Sie ist jünger.
Th: Ungefähr in welchem Alter bist du dann? So energetisch? Wie passt so zu deiner Mutter das Alter?
Kl: Ich bin vier.
Th: Vier Jahre? – Klientin bejaht – Ganz jung, ganz klein. Gut.
Kl: Also, Mama, ich brauche dich. Ich will, dass du für mich da bist und dass du mich wahrnimmst.
Th: Genau, so mit vier Jahren wäre es richtig, wenn sie da wäre. Wie reagiert sie darauf?
Kl: Ja, sie kommt näher ... Ach, ich weiß nicht, was da ist irgendwie.
Th: Ja, beschreib mal, was mit dir passiert. Wie ist es für dich, wenn sie näher kommt? Ist es angenehm? Freust du dich? Geht es dir nicht so gut? Was passiert, wenn sie näher kommt? Oder verändert sich ihr Gesicht oder was auch immer?
Kl: Ich bin aufgeregt... Ja, sie nimmt mich jetzt in den Arm, aber irgendwie ... ich bin noch so abwartend. Ich fühle mich nicht wirklich geborgen.
Th: Also, in einer normalen Session würde man jetzt Freilauf machen, würde gucken: Was ist das Thema? Was entwickelt sich? Das kann jetzt in jede Richtung gehen. Wenn ich jetzt in die Interaktion gehe, dann bleibe ich wahrscheinlich in der Kindheit, decke irgendwelche Kindheitsereignisse auf, bis Mama irgendwann das Kind annehmen kann. Das scheint ja eher so ein Thema zu sein. Aber wenn wir jetzt eine Fragestellung haben – Lebenssinn oder Lebensenergie – dann muss ich ja ein bißchen an die Hand nehmen, dann muss ich quasi das Thema heraus arbeiten. Das würde bedeuten: am sinnvollsten wäre es jetzt – denn wenn das Kind vier ist, wenn sie vier ist, und ich frage jetzt weiter, dann antwortet sie immer aus der Haltung des Vierjährigen heraus. Da ist es relativ eingeengt, die Wahrnehmung: Ich brauche einfach die Mama! Das ist es, worum es geht. – Da hätte ich die gute Möglichkeit, folgendes zu machen: dass ich die Luise von heute hinzu nehme, ja? Also, Luise, du heute, geh mal mit hinzu, weil dann ist sie die Mittlerin zwischen beiden Welten, und sie kann das auch mit gestalten. – Geh mal hin. Krieg das mal mit: Da ist deine Mama, da ist die Vierjährige, die kleine Luise. Die Mama nimmt sie jetzt in den Arm, eigentlich genau das, was die Kleine will, aber sie, ja was denn, kann es nicht annehmen oder kriegt Angst oder was passiert? Schau es dir mal von außen an, kriege es mal mit.
Kl: Ja, ich sehe, dass die Kleine einfach nicht vertraut, dass die Mama sie schützen kann, dass sie auch bei ihr ist wirklich. Also, es ist so, die war ja ein halbes Jahr im Krankenhaus. Irgendwie ist das jetzt die Situation, wo sie zurückkommt und nicht glauben kann, dass sie ...
Th: Das ist klar geworden, da muss ein Ereignis sein, gut. Sie war ein halbes Jahr im Krankenhaus, und da ist das passiert, da ist das Vertrauen verloren gegangen, so etwas? – Klientin bejaht – Dann teste ich das mal aus, herauszufinden, was war denn vorher? Bringst du das als Lebensthema mit - das ist ja noch unklar – oder ist das jetzt ein Schock des Lebens? Geh mal mit der Kleinen vor die Zeit im Krankenhaus und lass mal Mama und die Kleine zusammen sein, und schau dir die Beiden mal an. Sind die dort vertraut miteinander? ... In irgendeine Situation, ein halbes Jahr zurück, weiter zurück, dass eine Situation da ist. Und spür mal, wie die miteinander umgehen.
Kl: Ja, die sind sehr lieb miteinander. Ich hatte jetzt erst mal eine Situation im Bett, wo wir miteinander lachen. Jetzt kommt aber noch etwas anderes, so diese ganze Situation zu Hause irgendwie. Ich habe da eine Situation erlebt, wo die Oma hinter meiner Mutter her war mit einem Schürhaken, wollte sie verdreschen. Meine Mutter nimmt mich mit ins Schlafzimmer, und wir verrammeln uns da. Es ist so, wo ich merke, die Angst meiner Mutter und die Hilflosigkeit und das Entsetzen.
Th: Gut. Dann geh ruhig mal in das kleine Kind rein und erlaube dir mal, das wahrzunehmen und zu spüren, und guck mal, ob du verbunden bist mit deiner Mama.
Kl: Ja, ganz eng.
Th: Ah ja, ihr seid ganz eng verbunden. Und spür mal: ist da ganz viel Vertrautheit? Ist da so: wir beide gegen die Oma, so ungefähr?
Kl: Ja. Ich spür eigentlich so alles, was bei meiner Mama ist, und fühle ganz doll mit. Das ist heute noch so. – lacht –
Th: Das ist heute noch so? Gut, kriege mal mit, ob das einfach so ist, weil ihr seid einfach verbunden? Oder hast du damals angefangen, deine Mama so zu verteidigen, in Schutz zu nehmen? Ich meine, da steht immerhin die Oma mit dem Schürhaken vor der Tür, die will was von der. Spür mal, wer ist denn stärker, du oder deine Mama, jetzt in dem Alter, dort wo du bist, so energetisch einfach? Oder frag sie mal, deine Mama, das kannst du auch machen.
Kl: Ja, Mama, ich habe das Gefühl, wenn ich nicht da wäre, würdest du zusammenbrechen.
Th: Ah ja. Ja, wie reagiert sie darauf? Schau mal hin.
Kl: Ja, sie nimmt mich in den Arm und hält mich ganz fest, und ich spüre ihre Angst.
Th: Das heißt, – ich übertreibe es ein bißchen – du bist jetzt die Mama für sie? – Klientin bejaht – Ja. Also das verstärkt so ein bißchen die Sichtweise oder den Verdacht, dass das tatsächlich so ist, dass du für deine Mama da bist, gekommen bist, und dass dieses Trauma-Ereignis das nur sichtbarer gemacht hat oder verstärkt hat: Die Mama ist nicht da für mich, ich muss mich um sie kümmern... – Klientin hustet – Gut, geh mal mit dem Grundgefühl deiner Mama gegenüber – ihr seid sehr vertraut, was ich so jetzt höre oder was du sagst oder spürst, und trotzdem: die Mama ist so ängstlich, dass du sie beschützt oder sie in den Arm nimmst und es wichtig für sie ist, dass du da bist – geh mal mit dieser Grundgefühl ganz langsam Zeitraffer-mäßig zurück, zurück, zurück, zurück, bis zur Geburt oder durch die Geburt. Guck mal, ob es ständig so bleibt oder ob es irgendwo noch eine Veränderung gibt oder einen Abriss gibt oder so etwas. Einfach mal energetisch zurück gehen: War das schon immer so? Guck mal, wo du hin kommst... Ja, du kannst ja kleiner werden bis zum Baby. Bist du die, die sie glücklich macht? Was ist es? Guck mal, ob das Gefühl sich hält, oder ob es irgend wo anders war... Ja, wenn du magst, erzähl mal, was du wahrnimmst.
Kl: Ja, ich habe mich als Baby gesehen und habe das Gefühl schon, für sie da zu sein, dass sie mich braucht. Und ... es ist schwierig jetzt – atmet tief –
Th: Ja, bleib einfach in Kontakt mit dem Gefühl. Geh weiter zurück und guck, ob es bleibt oder ob es irgendwo abreisst. Mehr ist es nicht. Guck mal, lass dich kleiner werden bis zum Baby, im Zeitraffer sogar durch die Geburt durch vielleicht bis in den Mutterleib. Dieses Grundgefühl: ich will da sein, meine Mama braucht mich, ich bin deshalb gekommen, irgend so etwas, das Gefühl, was da ist. Geh ruhig einmal durch bis vor die Zeugung, bis vor, wo auch immer du hin kommst, immer weiter. Geh ruhig mal weiter, so als Idee, als Gefühl, so als Haltung. Guck mal, ob du es halten kannst... Gut, ich geb dir so ein bißchen ein Bild vor jetzt: Stell dir vor, du bist jetzt vor der Zeit, vor der Entscheidung, zu deiner Mama zu gehen. Spür mal, ob es da so einen Zug gibt oder so einen Sog gibt oder so etwas wie: „da will ich hin“ oder „da gibt es etwas“ oder „da wartet Mama“ oder „da ist sie“. Gibt es so eine energetische Situation, so als Idee? Oder was empfindest du, wenn ich diese Worte so sage?
Kl: Ja, ich habe jetzt schon so ein Bild, wo ich da irgendwie so... nur ein Lichtfunke oder so etwas bin und wie so ein Strahl auf die Erde, zumindest diese Szene, wo meine Mutter und mein Vater so angeleuchtet werden, wo ich weiß: Da ist mein Platz, da werde ich landen.
Th: Ja, sehr schön, genau. Wenn du das so spürst, guck mal, ob du auch die Bilder dazu kommen lassen kannst. Fast so ein bißchen wie so ein Zoomen, du gehst im Bewusstsein dichter und dichter und dichter, bis du die Szene siehst oder die Situation siehst. Und guck mal, die Beiden, wie sie miteinander sind und in welcher Situation sie sind. Was siehst du? Das erste, was kommt.
Kl: Ja, ich sehe sie, wie sie ganz jung sind und miteinander lachen, und ich sehe auch meine Mutter, wie sie sich oft wehrt gegen meinen Vater, der so drängt. Ich sehe sie jetzt miteinander.
Th: Spür sie ruhig mal energetisch: Haben sie was zusammen? Ist da Attraktion? Ziehen sie sich zusammen? Lieben sie sich? Freuen sie sich? Wollen sie was voneinander? Spür mal, wie hängen sie zusammen? Oder ist das einseitig? Guck mal, wie es ist. Will da jeder was von dem anderen? Einfach nur so energetisch, guck mal, wie du es wahrnimmst.
Kl: Ja. Ja, ganz klar. Sie ziehen sich sehr stark an.
Th: Du könntest sogar den Test machen – oder das kann man machen, wir brauchen das nicht zu machen: man könnte die energetisch jetzt mal auseinander ziehen und dann mal gucken, was passiert, beim Loslassen. Die meisten würden „flopp“ machen, hängen wieder zusammen. Einfach mal so Energiebilder-mäßig testen. Das kann man ausprobieren.
Kl: Ja, es fühlt sich so an.
Th: Ja, gut. Und jetzt guck mal – ich gebe jetzt auch wieder die Idee vor – ob es eine Szene gibt, wo beide so ein Kind wollen, dich wollen, oder die Idee kriegen oder Attraktion da ist. Guck mal, ob es so eine Szene gibt, so ein Ereignis. Wenn ja, dann lass es mal auftauchen jetzt.
Kl: Ja, ich bin jetzt nicht ganz sicher, aber meine Mutter hat mir erzählt, dass mein Vater wahrscheinlich das bewusst gemacht hat. Also, es war vorehelich. Und ja, das spüre ich jetzt halt auch so.
Th: Also, dein Vater wollte quasi deine Mama halten?
Kl: Halten, genau.
Th: So: Die will ich, und das ist egal. Okay, geh mal hin zu Papa, frage ihn mal. Geh mal hin, trau dich mal. Energetisch einfach fragen: hier, Papa...
Kl: Papa, war das so? Hast du mich bewusst ... gezeugt?
Th: Guck mal, wie er reagiert.
Kl: Er strahlt mich an.
Th: Jaja, er hat gesagt: komm, mit der verbinde ich mich, dann sind wir zu dritt, dann kann sie nicht, oder was auch immer. Der freut sich jedenfalls. Ist das so etwas? Oder will er sie nur damit festhalten, deine Mama? Oder freut er sich auch auf dich? Guck mal so in beide Richtungen.
Kl: Er freut sich auch auf mich.
Th: Freut sich auf dich. Gut, anders formuliert: Will er Verbindung zu dir haben oder will er einfach nur ein Kind haben? Spüre es einfach mal. Entweder ist etwas da oder nicht, das merkt man sofort.
Kl: Im Moment fühlt sich das ganz stark so an, dass er Verbindung zu mir haben wollte, obwohl ich immer das Gefühl hatte, ich wollte zur Mama. Und es ist auch dramatisch gelaufen alles.
Th: Genau. Jetzt lass mal beide da sein. Guck mal, wo du wirklich die stärkste Beziehung hin hast. Oder wer hat dich denn gezogen? Wer wollte dich, nicht das Kind, sondern dich?
Kl: Mein Vater.
Th: Ja. Spür mal, was passiert, wenn du das so wahrnimmst so sehr – du weißt das – aber wenn du es jetzt so deutlich wahrnimmst.
Kl: Es macht mich unglaublich traurig, – weint – weil wir keine Beziehung zueinander hatten, weil da mein Opa noch war und mich ihm weggenommen hat.
Th: Sag es ihm. Red mit ihm.
Kl: Ach Papa, das macht mich so traurig. Ich weiß, du wolltest mich, und da hat sich dann mein Opa dazwischen geschoben, und irgendwie, du hast den Kontakt zu mir aufgegeben. Und ich habe einfach hinterher nur noch Angst gehabt vor dir.
Th: Oh ja. Schau mal deinen Vater an: Wie ist das für ihn, wenn er wahrnimmt, dass du später immer nur Angst vor ihm hast. Schau ihn einfach an.
Kl: Er hat resigniert.
Th: Ist da so etwas wie: Er wollte zu dir, und er kann dich nicht mehr erreichen, er resigniert? – Klientin bejaht – Frag ihn mal, ob das stimmt. Sprich es mal ganz direkt an und schau, wie er reagiert.
Kl: Was soll ich ihn jetzt fragen? – weint –
Th: Ob das stimmt, ob er immer noch Sehnsucht danach hat.
Kl: Papa, hast du immer noch Sehnsucht nach mir? – Er sagt, ja, er spürt schon eine Verbundenheit zu mir. Aber er hat dann noch meine Schwester gezeugt, und die hat er dann für sich genommen.
Th: Die hat er dann für sich genommen?
Kl: Die hat er dann eingesperrt, damit Oma und Opa nicht dran kommen. So stark war sein Wunsch, und wir haben das alle eigentlich gar nicht verstanden. – Wir haben dich alle nicht verstanden.
Th: Frag ihn doch mal ganz ehrlich, ob du gemeint warst. Es kann ja sein, er hat nicht die Schwester gemeint, sondern dich. Frag ihn einfach noch mal: Wollte er eigentlich dich haben?
Kl: Papa, wolltest du eigentlich mich ganz für dich haben? – Er nickt. – Ich kann es gar nicht glauben. – atmet tief –
Th: Wie ist das für deine Mutter, wenn sie das jetzt so mitbekommt, mitkriegt?
Kl: Ja, irgendwie steht die so ein bißchen außen vor. Die fühlt sich jetzt alleine.
Th: Ich habe nämlich den Verdacht, dass du dich deshalb um sie kümmerst, Schuldgefühl vielleicht. Guck mal: Warum kümmerst du dich um sie? Was ist dir an deiner Mutter wichtig? Schau einfach mal hin.
Kl: Meine Mutter hat mich, glaube ich, benutzt. Sie hat auch keine Liebe gekriegt und hat dann alles von mir haben wollen.
Th: Frag sie mal, ob das stimmt, ganz direkt.
Kl: Mama, hast du die ganze Liebe, die du nicht gekriegt hast, dann von mir haben wollen? – Ja, sagt sie, sie brauchte was, wo sie sich daran halten konnte. Sie war selbst so ohne Sinn und ohne Ziel und ... hat mich dann auf den Weg geschickt, alles das zu leben, was für sie nicht möglich war... Das ist ein Scheiß-Gefühl!
Th: Sag es ihr ruhig.
Kl: Ja, Mama, für mich ist das echt ein Scheiß-Gefühl, so benutzt worden zu sein und dass du einfach mich dein Leben hier leben lässt und mich immer in die Richtung drängst. Und ich habe das Gefühl, ich kann gar nicht anders. Ich bin da wie an Fädchen gezogen.
Th: Ja, jetzt bist du drin. – Bleib noch mal weiterhin vor dieser Zeit, bevor du auf die Erde gekommen bist, da oben, wo du bist, wo du energetisch gerade in Verbindung mit deinen Eltern bist. Wo zieht es dich denn hin, selbst? Wo ist denn deine Energie? Denn du gibst ja später deiner Mutter ganz viel Energie. Aber wo zieht es dich denn hin? Was willst du denn? Wo zieht es dich denn hin? – Klientin atmet tief durch – Ja, einfach nur mal spüren: Wo geht die Energie hin? Wo gehst du hin?
Kl: ... Ich weiß nicht. Da kommt jetzt einfach nur: Ich will ... ja, ich will leben, und ich will Freude, und ich will mit anderen sein und teilen, und ...
Th: Ja. Kannst du diese Freude, diese Lust auf diese Freude, diese Sehnsucht „Oh, ich will da runter!“ „Ich will da leben und alles mögliche machen“ spüren, wenn du davor bist, vor diesem Ereignis?
Kl: Ja, es ist so etwas wie eine Notwendigkeit irgendwie, dass ich jetzt da runter muss. Ich bin einfach dran.
Th: Gut. Ich frag ganz einfach: Wen willst du nehmen –deine Mama oder deinen Papa? ... Wer kann dir am meisten helfen dabei?
Kl: Also, ein wärmeres Gefühl habe ich bei meinem Papa. Helfen ...?
Th: Also, da ist mehr Energie. Da zieht es dich mehr hin... Gut. Du weißt ja jetzt, wie es weitergeht. Du weißt ja jetzt, wie es ausgeht: dass dein Papa dich nicht kriegen kann, oder er zieht sich zurück oder wie auch immer, da schiebt sich der Opa rein oder was auch immer. Und dich zieht es da hin... Guck mal, ob da die Ahnung schon hast, was passiert, ob du da weißt, dass da noch jemand mitspielt. Anscheinend ist der Opa ja etwas ganz Entscheidendes, wenn er so einen Einfluss nimmt. Guck mal, ob er energetisch schon da ist oder ob er einfach später kommt... Der ist energetisch nicht so relevant? – Klientin verneint – Gut... Das heißt also, dort an der Stelle – ich fasse ein bißchen zusammen – dort an der Stelle kriegst du einfach nur mit: Mama und Papa haben was miteinander, da läuft ganz viel Energie. Eigentlich zieht es dich zu deinem Papa ganz stark auch, Mama ist eher hilflos, und du hast ein „Ja“. Ist das so? – Klientin bejaht – Wie groß ist denn dein „Ja“? Spür es mal. Von da oben ist es ja einfach wahrzunehmen, da musst du ja ein riesiges „Ja“ haben, aber wie groß ist es? Du kannst ja oben bleiben, aber du willst runter, also musst du ein „Ja“ haben. Wie groß ist es? Spür es mal.
Kl: Ja, ich spüre so irgendwie, das wird eine verzwickte Angelegenheit da unten. – lacht –
Th: Du spürst schon die Probleme, die kommen? Na gut, okay. Das ist okay.
Kl: ... aber irgendwie ist es... Es ist dran, dass ich da was löse, dass ich da was ausagiere, aufarbeite oder wie auch immer, dass ich da ein Thema habe.
Th: Ich formuliere es noch mal mit meinen Worten. Ist es so etwas wie: da ist ein „Ja“ da, und hast du auch ein „Ja“ zu den verzwickten Angelegenheiten, oder muss man sie halt in Kauf nehmen, weil du ja etwas lösen sollst, weil du ja was kennenlernen sollst, weil ja irgendwie was Kompliziertes immer ist? Oder hast du ein „Ja“ dafür, für die ganzen Konflikte, was da alles so kommt und so? Einfach mal hin spüren, es ist okay.
Kl: Ah ja, wie ich so bin – ich stürze mich dann da halt rein. – lacht – Augen zu und rein und dann gucken.
Th: Ah ja, wie so ein Schwimmbecken – rein springen und dann wird schon alles Mögliche passieren, oder es ist schon okay, du kannst nicht mehr zurück? Ist das so etwas?
Kl: Ja, so fühlt sich das an. So fühlt sich das immer an bei mir. – lacht – Es ist da oben auch so irgendwie, das ist so... Ja, das ist ... ich sehe die Beiden da unten, ich sehe, wie sie sind, und irgendwie, ich stürze mich da jetzt rein.
Th: Okay, gut. Stell dir mal vor, es gibt so etwas wie einen Berater da oben, der dir noch was auf den Weg mit gibt. Welchen Tip gibt er dir mit auf den Weg? Welchen Tip hast du mit auf den Weg bekommen, welchen Hinweis? Auf was sollst du achten? Oder dein Engel, dein Schutzengel, wen du dir vorstellen könntest, der mit dir in Verbindung ist da oben und gibt dir einen Hinweis – hör mal seine Worte.
Kl: – lacht – Jetzt kommt so: Nimm dich in Acht vor deiner Mutter, sie nimmt einen starken Einfluss. Und guck zu, dass du selbständig wirst, dass du deinen Weg findest.
Th: Was passiert in dir, wenn du dir das jetzt stärker bewusst machst, weil du ja jetzt sogar ein Wissen darum hast, was alles passieren wird – jetzt bist du wieder dort an der Stelle. Jetzt hörst du den Satz wieder, und jetzt hast du ja eine Ahnung, was alles so kommt, deine Mama bis heute das kleine Kind, selbst du ein kleines Kind warst, schon die Mama als kleines Kind. Nimmst du das jetzt ernster oder begreifst du den Satz tiefer? Guck mal, wie der Satz, das Wissen wirkt, jetzt dort oben, vor deinem Kopfsprung in das Schwimmbecken des Lebens.
Kl: – atmet tief – Ja, ich sehe den – lacht – Ich sehe jetzt den Skorpion in meiner Mutter, die lauert und auf ihre Chance wartet und sofort zusticht. Ja, ich bin mir viel bewusster.
Th: Guck mal, ob deine Mama das auch sogar gewollt hat, gewünscht hat: Ich will auch ein Kind, dann kann ich mich damit richtig schön ... auseinander setzen, pieksen, dann habe ich jemand und da ist etwas, und der Papa ist ja doch nicht mehr da, oder so etwas. – Ob das dich auch anzieht, ob sie das will, du bist gewollt auch von ihr deshalb, irgend so etwas.
Kl: Ja, so gewollt als Lebensinhalt, habe ich so das Gefühl.
Th: Gut. Wenn du jetzt so an der Stelle bist – ich sage jetzt wieder: kurz vor dem Sprung – und das jetzt so deutlicher siehst und ahnst und heraus arbeitest, könntest du es ja ein bißchen korrigieren, ne? Frag mal, ob du da jetzt etwas korrigieren sollst oder nicht, oder ob du bewusster das annehmen kannst, oder frag mal diesen – ich sage jetzt mal: - Schutzengel, oder dieses Wesen, diese Instanz – du hast ja schon ein Stückchen deiner Lebensaufgabe erledigt, hast ja schon ganz viel gearbeitet an deiner Mama – guck mal, was er jetzt dazu sagt oder was du dazu sagst. Du kannst jetzt so ein bißchen wie neu verhandeln: machen wir es doch ein bißchen anders oder machen wir es ein bißchen neu oder ein bißchen einen anderen Schwerpunkt oder ein bißchen leichter oder ein bißchen intensiver, keine Ahnung.
Kl: Also, ich wäre gerne ein bißchen weniger hilflos. Lässt sich das vielleicht einrichten, dass ich mich besser durchsetzen kann, so von Anfang an?
Th: Ja, gut. Das heißt also, die Qualität, ob du die ein bißchen mehr mitkriegen könntest, damit du dieses ganze Thema besser oder intensiver oder leichter oder anders ... Gut, frage ihn mal und guck mal, was er dazu meint. Es kann ja sein, dass das nicht geht, weil du genau daran ...
Kl: Er wiegt den Kopf hin und her und sagt dann: Das kriegst du mit als Aufgabe. Das sollst du lernen dort unten. Das ist es ja gerade. Das ist eine Super-Lernchance.
Th: Das heißt, wenn du jetzt schon mal wieder zurück gekommen bist, als Zwischenergebnis heißt das, wenn du es noch mal haben willst, hast du es noch nicht so ganz gelernt?
Kl: Wie? – lacht –
Th: Das sieht ja so aus, als ob du es noch nicht so ganz gelernt hast.
Kl: Mich durchzusetzen? – Therapeut bejaht – Ich habe heute einen guten Schritt getan. – lacht – Ich lerne.
Th: Ja, wenn du es so in den Ausdruck bringst, hast du es auch gelernt in der Zwischenzeit, ja. Guck mal, frag mal den Engel, ob du jetzt, ja, was er dir mitgeben kann vielleicht noch zusätzlich... Die Chance ist gut, du bist ja gerade oben, da kannst du ja gerade neu irgendwas ... du weißt ja, was auf dich zukommt, du weißt ja, was da alles kommt.
Kl: Ich wünsche mir was, ein Symbol, das mich daran erinnert, dass ich diese Stärke habe und dass ich eigentlich alles habe, was ich brauche, und es nur einsetzen muss... Ich kriege so eine kleine Weltkugel ...
Th: Kleine Weltkugel?
Kl: Da ist alles drin, was ich brauche.
Th: Alles drin, ja. Also noch mal symbolisch ganz bewusst alles, was dazu gehört zur Welt, bekommst du symbolisch noch mal mit, so etwas. Ist das so etwas? – sanfte Musik wird eingespielt –
Kl: Ja, auch so das Symbol dafür, dass alles in mir ist. Die ganze Welt ist in mir.
Th: Guck mal, ob der Skorpion auch mit drin ist. Ich meine, wenn deine Mutter ihn hat, wäre es ja ganz sinnvoll, du hast ihn auch. Dann kennst du dich besser aus.
Kl: Ja, der ist auch da drin, klar. Er ist ja ein großer, wichtiger Bestandteil.
Th: Ja. Guck mal, ob es sich ein bißchen sogar verändert dadurch, dass du jetzt besser – ich sage jetzt mal „besser“ – gerüstet bist für die Beiden da unten mit ihrem Knatsch.
Kl: Ja, meine Mutter wird schon weicher und freundlicher und ... ja, ich habe ein größeres „Ja“ als vorher.
Th: Selbst zu dem Drama, zu deinem Vater, dass du eigentlich zu ihm willst, dass er dich eigentlich will, dass es irgendwie nicht geht und was auch immer? Guck mal.
Kl: Ich spüre, wie es heute ist. Ich spüre mich schon sehr verbunden mit ihm, auch wenn er, also, es ist so gewachsen in den letzten Jahren. Also, einfach das Wissen darum, dass ich ihn sehr sehr liebhabe und er mich, dass er vor allem mich auch sehr liebhat, dass ich ihm nicht so egal bin, wie das aussah als Kind.
Th: Ja, guck mal, ob da ein Wunsch oder eine Sehnsucht da ist, das verstärkter noch zu erleben, zu er-leben, mit ihm zu leben, mit ihm in Verbindung zu leben.
Kl: Ja. Ich habe so das Gefühl, ich kann mich jetzt endlich trauen, ihm wirklich nahe sein, und auch ihm das zu sagen, mich ein bißchen einzumischen bei ihm.
Th: Ja. Guck mal, ob du mehr Lust hast auf Leben jetzt. Guck mal, was du noch brauchst, bevor du springst, die Rutschbahn runter rutschst oder wie auch immer. Spür noch mal, dass der Engel da ist oder solche Wesen oder Energien.
Kl: Ja, da kommt mir eigentlich so: Ja, ich hätte schon gerne noch eine größere Familie gehabt – lacht – mehr Geschwister, mehr um mich herum an Leben.
Th: Ja, stell ruhig die Frage oder bitte sie oder was auch immer, die können ja reagieren. Frag sie doch mal: Das war ein bißchen dürftig, ich hätte gerne mehr Seelengemeinschaft gehabt mit anderen Geschwistern, oder so. Nimm so deine Worte. Sag es ruhig da oben. Und guck mal, wie sie reagieren.
Kl: Also, ich hätte gerne mehr Familie gehabt, mehr Leben in der Familie, mehr Freude vor allen Dingen in der Familie, mehr Seelengemeinschaft, ja.
Th: Ja, wie wird deine Bitte aufgenommen oder deine Mitteilung?
Kl: Sie sagen: Nimm es so, wie es kommt. Und du hast ja später die Chance, dir eine Familie zu gründen. Die habe ich noch nicht wahrgenommen.
Th: Ja. Du bist jetzt oben, du kannst gerade jetzt nachhaken. Du kannst bitten, dass es jetzt bald passiert, oder dass du gerne ... keine Ahnung, guck mal, was du willst. Welche Möglichkeit steckt drin? Was möchtest du noch?
Kl: Das ist schwierig. Ich sehe ja die Unmöglichkeit jetzt irgendwie, ich sehe die Unmöglichkeit, jetzt noch mal was zu verändern.
Th: Okay. Aber du bist energetisch jetzt dort in der Zeit irgendwie damit verbunden, und du könntest sagen: Okay, aber jetzt hätte ich es gerne ein bißchen anders. Und diese Forderung kann ja, macht ja was, wenn du es dir bewusst machst, und du drückst sie aus. Und sie kann angenommen werden oder auch nicht, keine Ahnung. Damit passiert auf jeden Fall etwas.
Kl: Also, ich hätte es jetzt gerne anders. Ich hätte gerne mehr Leben in meinem Leben, mehr um mich herum, mehr Menschen um mich herum, mehr Gemeinschaft, mehr Zusammengehörigkeit. Das möchte ich.
Th: Ja, genau. Vielleicht ist es schon ein Zwischenergebnis. Vielleicht solltest du das lernen, dass du das mehr möchtest, keine Ahnung. Frag sie mal, was meinen sie jetzt dazu?
Kl: Die lächeln wissend und sagen: Wart mal ab. – lacht –
Th: Ah! Lass dich nicht abspeisen. Du bist gerade dran da oben. Wir ahnen es ja auch schon, dass alles auf dich zukommt, aber...
Kl: Wart mal ab, da kommt noch was!
Th: Da kommt noch was, ja? Ja ja. Reicht es dir, dieses vage „da kommt noch was“? Oder, wenn nicht, melde es ganz intensiv an.
Kl: Versprecht mir das.
Th: Ja, genau. Das ist auch gut. Guck mal, ob das Leben es dir versprechen kann. Es kann sein. Ja, warum nicht? Schau mal, was sie machen, was sie sagen.
Kl: Mir wird ganz warm.
Th: Es kann ja sein, dass du es versprochen haben musst, damit etwas passiert. Es kann sein, die warten auf dein ganz starkes Nachfragen. Das weiß man ja alles nicht.
Kl: Darauf, dass ich das anmelde.
Th: Ja, genau!
Kl: ... dass ich sage, was ich will.
Th: So wie die Welt funktioniert: Wenn du sagst, was du willst, dann kriegst du es ja. Vielleicht musst du es ja nur selbst herausfinden, dass es so funktioniert. – Klientin bejaht – Vielleicht sagen sie: Jetzt hat sie es kapiert! – Klientin lacht – Wir haben schon darauf gewartet die ganze Zeit, jetzt kriegt sie ohne Ende Leben da unten. Die wird sich wundern! – Alle lachen – Guck mal, ob sie auch wieder so wissend reagieren, so als ob sie sagen: Jetzt hat sie sich abgestrampelt mit ihrer Mutter jahrelang, jetzt ist sie fit. Jetzt kriegt sie das Ergebnis... Frag mal diesen Engel, der weiß das schon, der lächelt so ganz wissend. Der hat da schon den Durchblick. Ja.
Kl: Ja, der sagt: Du bist gut gerüstet und es wird so, wie du dir das vorstellst.
Th: Gut. Dann melde selbst noch mal Wünsche bei dir an, du bei dir selbst. Sei noch mal ganz jetzt fast so ein bißchen wie in einer Manifestationsphase, wo du sagen kannst: Das hätte ich schon gerne, und das wäre auch toll. Da ist, ja auch... Also, noch konkreter, als du es bisher hast, oder so konkret, wie du dich traust, das ist auch okay.
Kl: Soll ich sagen, was ich mir wünsche? – Therapeut bejaht – Also, ich wünsche mir einen Verband von ganz liebevollen Freunden, nicht nur Freundinnen, davon auch eine Menge, oder so viel wie gut ist – lacht – und auch Männer dabei. Ich wünsche mir eine ganz innige Männerfreundschaft.
Th: Ja, du weißt, Männer bringen auch immer Drama rein, und ... Guck genau, was du willst.
Kl: Besser, als nur das Drama immer mit mir alleine. – Alle lachen –
Th: Das ist richtig.
Kl: – lacht – Davon reicht es jetzt. Davon hatte ich jetzt genug.
Th: Das ist wichtig, nachher beschweren sie sich immer. Ich habe dir ja gesagt vorher ... Ja, ist ja toll, ist ja super. – Ich meine, sie macht jetzt gerade eine „Bestellung“ beim Universum, hat eine Visite direkt beim Universum, die Chance ist gut, dann soll sie es sich auch gut überlegen. – Lachen – Hier geht es nicht nur um freie Parkplätze.
Kl: Das klappt schon.
Th: Das klappt schon, ne? Ich sage nur, also so mit den Männern, also sei so konkret wie es geht. Gut.
Kl: Ja, und natürlich dann auch den Liebespartner, einen ganz lieben, verständnisvollen Menschen an meiner Seite.
Th: Gut. Wenn du magst, kannst du sogar so einen Impuls mal runter senden auf die Erde und kannst mal gucken, ob es zurück blinkt. Dann weißt du, er wartet schon.
Kl: – lacht – Ja, da blinkt es. – Lachen –
Th: Wir wüssten jetzt gerne: Wie ist das jetzt, hat es ein paar mal geblinkt? – Lachen – Es kann ja sein, es melden sich ganz viele. Es soll ja immer so Fülle da sein, das heißt es ja immer.
Kl: Das wird ja dann wieder schwierig, sich zu entscheiden. – lacht –
Th: Jaja, du sollst ja wissen, was auf dich zukommt.
Kl: Kann ja wieder einen Konflikt geben. – lacht –
Th: Spür mal ganz klar dein „Ja“ oder deine Freude und dein „ich will“ oder dein Runterwollen, jetzt von dort aus.
Kl: Jetzt habe ich zwei Plätze, wo ich lande – lacht – landen will, bei den Eltern und dann im Kreis der Freunde.
Th: Gut. Dann geh mal auf die Rutsche, rutsche mal und guck, wo du hin kommst. Was passiert? Mach es ganz bewusst, so wie so ein Ritual oder Abschiednehmen auch oder wie du es machen möchtest, ganz bewusst, Springen oder Rutsche oder, keine Ahnung, ganz bewusst, wie im Ritual, wie ein „ich bin bereit“ und „Ja“ und dann in deiner eigenen Geschichte, in deiner eigenen Phantasie, in deiner eigenen Geschwindigkeit... Und wenn du magst, erzähl es ruhig, wenn nicht, ist es auch okay. Du kannst es auch für dich behalten.
Kl: Erst wollte ich ja wieder so ganz schnell machen. Jetzt mache ich es mal langsamer, bewusster. So ein bißchen Wehmut, ich spüre so richtig den Abschied, dieses Loslassen müssen oder wollen, dass jetzt einfach etwas Neues entsteht... Ja, jetzt geht es los... – Musik wird eingespielt: „Wir wollen leben“ – Jetzt spüre ich so die Vereinigung mit meinen Eltern.
Th: Ja, spüre mal, was passiert, wie du jetzt mit viel mehr „Ja“ und Lust und Bereitschaft oder was auch immer – selbst auf den Skorpion deiner Mama – und was da alles, was dadurch sich jetzt entwickelt, was passiert, wie es weiter geht – es kann sogar im Zeitraffer sein, nimm einfach mal die Zeit rein.
Kl: Ich bin jetzt gerade nur gezeugt und wachse, aber freue mich jetzt ... Ja, ich will leben. Ich bin noch im Bauch, aber ich spüre Leben, strample ...
(Cassettenwechsel 2. Seite)
Th: Guck mal, wie deine Geburt jetzt ist.
Kl: Da sind Hände, die mich liebevoll empfangen, die mich gleich bei meiner Mama auf den Bauch legen. Es ist noch ein bißchen fremd hier draußen, aber die Mama ist da.
Th: Spür es mal, da zu sein, im Leben zu sein, jetzt. Und guck mal, wie es sich entwickelt, was daraus wird, ob etwas anders wird, wie es jetzt ist, was du erlebst jetzt, wie auch immer, kann auch im Zeitraffer sein.
Kl: Ich sehe mich viel lebendiger. Ich sehe mich als Baby ganz verrunzelt, gerade nach der Geburt, und ich sehe mich aber auch schon als Kind, ganz lebendig.
Th: Schau mal sogar, ob dein Vater bei dir bleibt, oder ob das genau noch so läuft wie vorher. Einfach nur mal hin gucken, gibt es deinen Vater energetisch stärker oder anders, also anders als früher, als vorher.
Kl: Ich bin gerade so an seiner Hand und schau so zu ihm auf, und wir lächeln uns so vertrauensvoll zu. Schön... endlich... – atmet tief – Ja, endlich habe ich einen Papa.
Th: Sag es ihm direkt und schau ihn an dabei.
Kl: Papa, endlich habe ich dich gefunden, nun bist du für mich da. Jetzt sind wir zusammen... Du bist jetzt viel lieber und geduldiger mit mir...
Th: Merkt ihr was? Sie sagt „endlich habe ich einen Papa“ und Michael fängt an zu schnarchen. Der kriegt auch noch seinen Papa, keine Angst. Das sind immer die Hinweise der Existenz.
Kl: Und die Mama nehme ich auch dazu. Und jetzt kriege ich die Stärke, die ich brauchte, um mich durchzusetzen. Und ich darf auch sagen, was ich will.
Th: Dann guck mal, ob sie sogar dadurch auch wächst, dass du ihr nicht diese ...
Kl: Ja, doch, es tut ihr gut. Sie sieht, dass ich wirklich stark bin, und das merkt sie, sie spürt dadurch auch Stärke. Schön für mich.
Th: Ist es so etwas wie: „dadurch kann sie auch wachsen“? Oder einfach, weil du ihr Muster nicht mehr erfüllst und sie als Kind hältst?
Kl: Bitte?
Th: Ist so etwas wie: „dadurch kann sie auch wachsen, weil du wächst, stark wirst, stark bist, und nicht mehr einfach nur ihr Muster erfüllst und sie versorgst, wo sie ja dann klein bleiben muss“?
Kl: Ja, genau so. Es ist eine andere Stärke. Es ist echt. Das andere war so, das Opfer aussaugen. Ja. Puh.
Th: Gut, dann guck mal, was da raus kommt weiter. Wie endet es denn? Wie geht es weiter? Oder wie drückt es sich aus für heute? ... Mal es dir ruhig ganz lebendig aus oder ganz plastisch, ganz stimmig. Das ist deine Realität in deiner Innenwelt jetzt... Ob das biographisch andere Daten hat auf dem Papier, spielt ja keine Rolle.
Kl: – atmet tief – Ich muss jetzt aber Schritt für Schritt noch durch meine Zeit gehen.
Th: Lass dir Zeit, es ist okay... Du kriegst so viel Zeit wie du brauchst, wir warten mit dem Mittagessen, alles okay... Und wenn du magst, kannst du ruhig was mitteilen, ist okay.
Kl: Ja, ich muss einfach so ein paar Situationen jetzt durchspielen. Als es in der Schule Streit gab mit meiner Nachbarin, und ich war so zitternd vor Ohnmacht und wollte ihr ans Schienbein treten, weil ich so wütend war, und habe immer daneben getreten.
Th: Jetzt triffst du.
Kl: Jetzt bin ich da anders irgendwie, ich bin klar und kann ihr sagen, was nicht passt. Ich muss sie auch nicht treten. – Und dann dieser blöde Pastor, der immer „Ziege“ gesagt hat. Ich stehe jetzt auf und sage, er soll sich doch mal zurücknehmen und mal gucken, was er dann macht. Ein bißchen mehr Achtung möchte ich, bitte... Ja... Im Gymnasium bin ich jetzt auch viel selbstbewusster und nicht nur voll Angst vor der nächsten Stunde.
Th: Ja, seh dich mal durchs Tor gehen oder durch die Tür, in die Klasse. Guck mal, wie sie auf dich reagieren.
Kl: Ja, ich gehe durch und sie sehen mich alle irgendwie. Ich bin einfach da, ich bin präsent. Auch die Lehrerin, die guckt ganz erstaunt. Irgendwie hat sich was verändert.
Th: Guck mal, die Gemeinschaft ist so auch da, die du dir gewünscht hast. – Klientin bejaht – Schau mal, wie sie auf dich reagieren so energetisch. Freuen sie sich, dass du da bist?
Kl: Ja. Ich gehöre da einfach rein, gehöre dazu.
Th: Die haben eben schon alle geblinkt nach oben. Frag sie, ob das stimmt.
Kl: Ich habe es nicht verstanden – ob ihr da seid?
Th: Ja, die haben eben alle geblinkt nach oben, die haben sich schon alle auf dich gefreut, das meinte ich.
Kl: Gut. – lacht – ... Ja, ich stelle mich gerade bei einem Job vor. Den habe ich damals gekriegt, aber ich war trotzdem fürchterlich unsicher. Das fühlt sich jetzt ein bißchen anders an. Ich bin da, und ich spüre mal: Ist das denn für mich gut? Ich glaube, das ist nichts für mich. Ich glaube, den mache ich gar nicht. Ich passe hier gar nicht hin. Nee. Schön, dass ihr mich nehmen wollt, dass ihr mir so viel zutraut, aber das ist nichts für mich. Ich mache was anderes. – lacht – ... Tja, die Beziehungen... Nee, da passiert es jetzt nicht mehr mit mir...
Th: Ja, kannst du da mal gucken, ob die Männer sich verändern, ob dieser Männertyp sich verändert, ob du da andere Beziehungen bekommst, andere Art von Qualität, oder so. Mal hin gucken, spüren, wer so kommt, oder wo deine Attraktion auch hingeht oder deine Anziehung...
Kl: Oh, wenn ich so frei habe wählen können, dann habe ich jetzt eine andere Beziehung. – lacht –
Th: Du kannst frei wählen. Guck, wie es ist. Genau, erlaube sie dir mal, spüre mal.
Kl: Das ist es, was ich wollte.
Th: Die Fülle ist da.
Kl: Hmmm. – lacht – Nicht, was ihr jetzt schon wieder phantasiert!
Th: Das sind deren Phantasien, auch wenn du sie wahrnehmen kannst, auch wenn du sie ahnst.
Kl: Ja, jetzt habe ich den Mann, den ich immer haben wollte.
Th: Und wenn du ihm jetzt noch sagst, er soll auch wirklich real auftauchen, guck mal, ob er nickt. Dann kommt er. Pass mal auf.
Kl: Ich möchte, dass du jetzt real auftauchst in meinem Leben.
Th: Ja. Und guck mal, ob er nickt oder was er sagt.
Kl: Er strahlt mich an und nickt. Hui! – Lachen – Oh, nach so vielen Jahren.
Th: Guck, ob du ein „Ja“ dazu hast. – Klientin bejaht – Ja, da wird dein Leben verändert. Es wird dein Leben verändern, deinen Lebenssinn, deine Energie, dein Dasein. Denn ganz tief steckt ja dahinter, dass du wahrnimmst, dass du entscheidest, dass du lebst. Dein Leben lebst du. Es ist deine Kreation, es ist deine Art, da zu sein. – Klientin bejaht – So, und dann guck auch mal, ob Mama und Papa damit einverstanden sind, ob die beide nicken und das toll finden oder so etwas.
Kl: Ja!
Th: Die haben auch ein „Ja“ zu dir, ne? – Klientin bejaht – Genau. Lass es dir noch mal richtig deutlich geben, so mit Händeschütteln oder Umarmen oder mit „Ja“, mit Kopfnicken, etwas ganz Deutliches.
Kl: – lacht – Wir haben uns jetzt umarmt und tanzen im Kreis. – lacht –
Th: Fast ein bißchen wie: kaum zu glauben.
Kl: Ja, so viel Lebensfreude. Das gab es bisher noch gar nicht. – lacht – Auch, dass ich die anderen anstecken kann... – atmet tief durch –
Th: Genau. Dann lass einfach dieses Gefühl weiterhin da sein und komm so in deiner Geschwindigkeit langsam zurück hier in den Raum. Wenn dann Impulse da sind, dann dehnst du dich und streckst dich und nimmst die Augenbinde ab und bist wieder ganz da... Alles, was da ist, bleibt einfach weiterhin da. Du lebst in der Fülle, du bist satt, wir haben Hunger ... es ist Mittagessenszeit. – Lachen – In der Fülle ist das kein Problem...
Kl: Ich wünsche mir noch was ...
Th: Ja? Sag es.
Kl: Wer das Bedürfnis hat, jetzt zu mir zu kommen, der möchte bitte zu mir kommen.

Th: Ja, genau. Genieße es, nimm es an.

– Musik wird eingespielt: „Life is life“ –