Sonja - Sexueller Missbrauch 9. Sitzung: Lebenspower
Auf der Seelenebene vor der Geburt erkennt die Klientin, dass sie nur mit 40%
ihrer Lebensenergie in dieses Leben gekommen ist, um sich zu schützen. Als
sie nun eine neue Entscheidung für 100% trifft, erlebt sie ihr bisheriges
Leben aus einer völlig neuen Sicht. Es gelingt ihr sogar erstmals, ihrem
Cousin den sexuellen Missbrauch zu verzeihen. Bei ihrem Opa ist das noch nicht
vollständig möglich, da an die Erfahrungen mit ihm noch Gefühle
von Unreinheit und Beschmutzung gekoppelt sind, die erst noch bearbeitet werden
müssen. Der Klientin wird bewusst, dass tiefes Verzeihen erst dann stattfinden
kann, wenn alle abgespaltenen Gefühle wieder integriert sind.
Die Sonja steigt über eine Leiter in die Kanalisation. Der Tunnel, in dem
sie ankommt, geht in beide Richtungen. Das Abwasser läuft an ihr vorbei -
sie fühlt sich ganz gut dort - hat aber das Gefühl dass alles an ihr
vorbeirauscht. „Wie so ein Zug.“
Sonja kommt in eine Höhle von der mehrer Gänge abgehen. In der Mitte
befindet sich ein Sockel, auf dem eine Gestalt steht. „Ich fühle mich
hingezogen zu dir, kann dich aber gar nicht richtig sehen.“ Die Figur macht
einen Handstand und springt vom Sockel. Sonja folgt ihr in den einen Tunnel. „Das
fühlt sich an wie der Rattenfänger von Hameln.“
Sonja steigt tiefer und erreicht einen dunklen See. „Da hab ich Angst, dass
Greifarme nach mir angeln.“ Sie schaut in das Wasser und nimmt sich mit
ernstem Gesichtsausdruck wahr.
Sie spürt das Bedürfnis tief in das Wasser zu tauchen und genießt
es dort zu schwimmen und zu tauchen. „Ich fühle mich ganz befreit und
schwerelos. Kann dort in der Dunkelheit meinen Frieden finden.“ Sonja taucht
ganz tief in die Dunkelheit hinein und kommt in einen Strudel. Sie lässt
sich fallen und kommt unten ganz weiß heraus.
Sonja spürt Schwindel. Der Therapeut rät einfach dabei zu bleiben.
Anscheinend sind gerade mehrere Wahrnehmungsebenen miteinander verbunden.
Sonja hat das Gefühl sich in eine Regenpfütze zu verwandeln...jemand
läuft durch sie hindurch.
Sonja kommt in ein Bild, wo sie sich als 6/7-jähriges Mädchen auf dem
Schulweg befindet. „Dort waren auch immer Pfützen.“ Sonja hat
Regenwürmer in die Pfützen gelegt. „Ich dachte die fühlen
sich da wohl und habe sie leider dabei ertränkt.“
Sonja hat kein besonders gutes Lebensgefühl. Sie steht genau zwischen ihrem
Zuhause und der Schule und möchte weder hier noch dahin hingehen. Sie würde
sich am liebsten in die Pfütze ziehen lassen...einfach loslassen. „Es
kostet mich so viel Mühe mich aufrecht zu halten.“
Der Therapeut rät ihr nach Hause zu gehen und festzustellen, woher dieser
Druck, dieser Stress, kommt.
Sonja sitzt daraufhin am Esstisch, ihre Mutter ist da. Zwischen den beiden herrscht
eine feindselige Stimmung. Die große Sonja geht als Vermittlerin mit dazu.
Die Mutter bezeichnet die Kleine als bockig. Das Bild erstarrt.
Sonja fühlt sich gar nicht richtig wahrgenommen. Das Klima in ihrem Elternhaus
trägt auch dazu bei, dass Sonja in die Erstarrung geht.
Sie fragt ihre Mutter direkt, ob sie überhaupt gewollt war. „Nein.“
Sonja fragt ihren Papa. Der hat sie gewollt. „Das ist schön, dass habe
ich auch gemerkt. Ich habe mich von dir geliebt gefühlt.“
Der Therapeut macht Sonja den Vorschlag, sich vorzustellen, wie sie sich vor ihrer
Zeugung irgendwo oben auf einer Wolke befindet und ihre Eltern, die sie sich ausgewählt
hat, betrachtet. Sonja soll spüren zu wem es sie zieht. „Zum Papa.“
Wenn der eine andere Frau hätte, würde sie aber zu ihrer Mama gehen.
Sonja spürt nach, was die Attraktion ist, zu einer Frau zu gehen, die sie
eher weniger liebt und es ja eigentlich beim Papa schöner ist.
„Ich will, dass sie mich richtig liebt. Und mich so sieht wie ich bin.“
Dafür ist es notwenig erst mal zu erfahren, nicht zu lieben und geliebt zu
werden.
Der Therapeut fragt mit wie viel Prozent Sonja sich entscheidet ins Leben zu gehen.
„Mit 40%“ Welche 60% halten sie zurück? Sonja holt einen Schutzengel,
der ihr als Antwort gibt, dass sie sich eine harte Nuss herausgesucht hat, in
so eine Beziehung ohne Liebe zu gehen. Die Frage ist, warum geht Sonja nicht mit
100%, sondern nur mit 40%. Welche Entscheidung hat sie getroffen?
Der Engel zeigt Sonja ein Päckchen wo die 60% drinnen sind. Sonja erhält
von den 60% die Aussage, dass sie so rein und lichtvoll sind und dass sie nicht
beschmutzt werden wollen. „Ich kann das gut nachvollziehen, dass die 60%
nicht mit wollten.“
Sonja spürt dort oben intuitiv, dass sie Missbrauch erfahren wird. Trotzdem
hat sie ein Ja zu diesen Eltern zu gehen. Sonja bekommt eine Ahnung über
ihre Absicht, auf die Erde zu kommen. „Meine Absicht ist ganz viel Licht
zu bringen.“ Warum hat sie die 60% nicht mitgenommen. „Das war mir
zur heikel.“
Sonja zeigt der Mama, dem Opa und dem Michael, dass sie zwar die Aufgabe annimmt,
aber nicht mit 100%. „Ich habe gewusst, dass es mit euch ganz schön
heftig wird.“ Die drei sind verständnisvoll.
Der Therapeut fasst zusammen, dass die Mama, der Opa und Michael es rückblickend
nicht geschafft haben, Sonja zu zerstören, sie hat es sogar geschafft ihre
Aufgabe zu meistern. „Ich habe das Gefühl ich bin um Haaresbreite dran
vorbei gegangen. Ich habe auch das Gefühl, dass es mich stark gemacht hat
und zu meinem Lebensweg dazugehört hat.“ Die Frage ist, ob Sonja mit
dieser Erkenntnis die 60% wieder zurücklassen würde, oder mitnehmen
würde, um sie zur Verfügung zu haben.
Sonja ist es zu riskant alles mitzunehmen, diesen kostbarsten Teil.
Das würde heißen, dass Sonja bis auf den Rest ihres Lebens auf die
60% verzichtet. Sie kann sich aber an dieser Stelle neue entscheiden, wo das Schlimmste
überstanden ist, die 60% hinzuzuholen.
Sonjas Verstand möchte die restliche Energie dazuholen. Ihr Gefühl sagt
nein, es war so gefährlich.
Vor dem Hintergrund, dass so alles richtig war, wie es gelaufen ist , kann Sonja
neu entscheiden. Sie muss nicht weiter ohne die 60% leben. Es ist alles stimmig
und hat eine Weisheit und Sonja kann es neu machen.
Sonja entscheidet sich ab sofort ihre 100% zu haben. Zusätzlich zu ihren
Erfahrungen, die sie ja schon bearbeitet und integriert hat.
Sonja fragt die 60% welche Qualitäten sie repräsentieren. „Licht
und Liebe. Kraft und Stärke. Und Größe. Ich würde euch herzlich
einladen wieder in mein Leben zu kommen.“
Sonja springt noch mal neu in ihr Leben und erlebt es im Zeitraffer.
Das transformierte Leben, mit den 100%, wird sozusagen oben draufgesetzt und integriert
sich im Alten.
Sie überprüft ihr Grundgefühl als Kind auf dem Schulweg mit 6/7
Jahren. „Es ist alles viel leichter. Die Dunkelheit ist weg. Ich habe mehr
Licht in mir. Ich bin viel leichter.“
Sonja holt den Opa und den Michael hinzu und für die beiden ist sie sexuell
völlig uninteressant. Sie fühlt eine goldene Lichtkugel um sich herum.
Sonja sitzt am Tisch mit ihrer Mutter. „Ich sitze ganz anders da, mit viel
Licht um mich herum. Meine Mutter reagiert liebevoll auf mich.“ Sie fragt
ihre Mutter noch mal, ob sie gewollt war. Ihre Mutter bejaht. „Das ist schön.“
Sonja holt den Papa und er freut sich sehr sie zu sehen. „Die sind alle
erfreut über mich!“ Sie ist so 3-4 Jahre alt und ein strahlendes Licht.
Sie geht weiter durch ihr Leben und stürzt an der Schule ab.
Ihre Lehrerin hat sie in den ersten beiden Schuljahren wegen ihrer Linkshändigkeit
gequält. Sonja geht direkt in Kontakt mit ihrer Lehrerin. „Die Linkshändigkeit
hat mir keine Nachteile gebracht. Respektieren Sie meine Entscheidung!“
Die Lehrerin gib zu, dass sie sich getäuscht hat und akzeptiert jetzt, dass
Sonja mit links schreibt.
Je weiter Sonja auf der Zeitachse nach vorne geht, desto schwerer fällt es
ihr. „Ich habe das Gefühl, ich muss wie ein Eisbrecher nach vorne durch
alle Leute gehen.“
Es geht jetzt auch nur darum zu erleben, dass Sonja als 6-7 jähriges Mädchen
voller Power und Lebensfreude ist. Die weiteren Situationen ihres Lebens sind
noch nicht bearbeitet.
Am stärksten fühlt sich Sonja mit 3-4 Jahren wo alle am Tisch sitzen
und sie wohlwollend anschauen.
Sonja ist im Bild ihres ersten Schultages, wo sie sich nun viel fröhlicher
wahrnimmt.
Sie lüpft den dunklen Schleier, der über ihrer ganzen Kindheit gelegen
hat.
Der Therapeut schlägt eine Hochrechnung vor, und ihr Verhältnis zu ihrem
Freund zu betrachten. „Ich habe das Gefühl, wir müssen uns ein
Stück neu kennen lernen.“ Sonja kann mehr Liebe und Respekt in ihrer
Beziehung fühlen.
Sonja holt die Bilder ihrer ersten Sitzungen dazu und zeigt ihr jetzige Situation
ihren Eltern und Verwandten.
Sonja: „Da habe ich das Gefühl, dass ich ganz schön viel geschafft
habe.“ Sonja fühlt Anerkennung und liebevolle Blicke von ihrer Familie.
Sie geht noch mal in ihren ersten Raum, in die Höhle. Der Wolf, der dort
eingesperrt war, ist nicht mehr da. Die Sonne scheint herein.
Sonja kann sich gut in der Höhle bewegen und fühlt keine Angst mehr.
Der Therapeut rät Sonja als Test den Wolf kommen zu lassen. Wolfsgeheul wird
eingespielt. Sonja’s Opa und ihr Cousin kommen. Sonja spürt keine Angst
ihnen gegenüber und empfindet die beiden als neutral. Ihrem Cousin kann sie
sogar liebevoll gegenüberstehen.
Sonja berichtet, dass frühere Versuche ihrem Cousin durch spezielle Rituale
zu vergeben, nicht funktioniert haben. Sie hat zwar gewusst, dass sie durch ihre
Wut die Wirkung, die der Missbrauch auf sie hat, aufrecht erhält, dennoch
konnte sie ihrem Cousin nicht verzeihen.
Aus synergetischer Sicht ganz einleuchtend, denn die abgespeicherten Gefühle
müssen sich erst einmal ausdrücken dürfen und herausgelassen werden.
Vorher ist kein liebevolles Verzeihen und Annahme von Herzen möglich.
Sonja zu Michael: „Ich bringe dir jetzt mehr Verständnis entgegen und
kann dir verzeihen für den Missbrauch. Ich würde dich sogar zu meiner
Hochzeit einladen.“ Michael ist sehr erleichtert, der Missbrauch hat ihn
auch belastet.
Sonja wendet sich an den Opa. Ihm kann sie auch verzeihen. „Aber nicht so
100%, weil ich immer noch das Gefühl habe, dass ich körperlich schmutzig
bin.“
Der Opa kann Sonja helfen, dass sie ihre Reinheit, Unschuld ganz zurückbekommt.
Sonja gibt ihm symbolisch den Schmutz zurück. „Ganz sauber fühle
ich mich dennoch nicht.“ Der Opa gibt zu verstehen, dass er noch 30% der
Unreinheit verursacht. Zu 70% ist es O.K.
Da hängen noch Ereignisse, die zu bearbeiten sind.