Sonja - Sexueller Missbrauch 14. Sitzung: Wachspuppe
Die Klientin holt viele abgespaltene Kinder ans Licht und genießt es, langsam
aber sicher wieder „komplett“ zu werden.
Sonja geht durch eine Tür mit der Aufschrift „Augen“. Dahinter
befindet sich ein kühler, modriger Kellerraum. Sonja fühlt sich umtriebig
und räumt Kisten, die an der Wand stehen, beiseite. Dahinter entdeckt sie
ein Loch, wo etwas versteckt ist. Sie gräbt mit den Händen im Erdreich
und entdeckt dort ein Baby. „Das hat jemand da versteckt.“
Sonja versucht mit dem Baby, das aus Wachs ist, in Kontakt zu gehen. Das Baby
reagiert erst nicht. Sonja regt sich darüber auf. „Warum ist dein Gesicht
so komisch?“ Das Baby schaut Sonja mit komischen Augen böse an.
Es gibt zu verstehen, dass es sich dort versteckt hat, weil es niemand haben wollte.
Es ist nicht das innere Kind von Sonja, sondern ein abgespaltener Teil von ihr.
Sonja sieht sich daraufhin als Mädchen, wie sie in den Keller geht und das
Baby verbuddelt. Sie hakt nach, warum die Kleine das macht und wer das Baby eigentlich
ist. Das Mädchen antwortet, dass der Opa sie beauftragt hat, das Baby zu
vergraben, damit niemand weiß, was er gemacht hat.
Sonja kommt in eine Szene, wo der Opa mit dem Baby alleine ist und er es komisch
anfäßt. Sie spürt sich ganz deutlich dort als Baby im Bett liegen,
in der Wohnung von damals. Sie geht als Grosse mit dazu und stellt den Opa zur
Rede. „Ich will überhaupt nicht in deine Nähe kommen. Schon gar
nicht mit dem Baby.“ Sonja geht mit der Wachspuppe hinaus in die Sonne und
die Puppe wird ein richtiges Baby. Allein die Tatsache, dass Sonja es herausgeholt
und angenommen hat, macht es wieder lebendig.
Sonja will das Energiebild vom Opa vernichten und bearbeitet ihn mit dem Schlagstock.
Der Papa und die Mama kommen hinzu und sehen, was der Opa gemacht hat. Sie stehen
unbeteiligt daneben. „Ich bekomme dich nicht richtig klein. Am liebsten
will ich dich zu Tode foltern.“ Die Eltern sind nach wie vor unbeteiligt,
sie scheinen von dem, wie es Sonja geht, nichts zu merken. Sonja fordert auch
sie mit dem Schlagstock ein.
An der Stelle holt Sonja die Wachspuppe aus dem Keller, macht die Wachsschicht
ab und holt das Baby heraus. „Auf dem Hof ist eine riesen Sauerei, der Opa
und die Eltern sind Hackfleisch. Die Wachsreste von der Puppe.“ Geier tauchen
auf und holen sich die Fleischreste.
Daraufhin stehen der Opa und die Eltern im Hof. Sie schauen benommen. Sonja fühlt
sich gut. „Die tanzen alle nach meiner Pfeife.“
Sonja gibt dem Opa folgende Möglichkeiten: er kann entweder zeigen, was er
mit dem Baby noch bei anderen Gelegenheiten gemacht hat, oder er kann schwören,
dass er nie mehr etwas macht.
Sonja kommt in eine Szene als Mädchen. Sie hat ein Kleid an und befindet
sich im Keller, wo sie der Opa zwingt etwas gegen ihren Willen zu tun.
Der Therapeut rät in die Situation zu gehen und dann einzugreifen. Sonja
schreit: „Wenn du sie noch einmal anfasst, bringe ich dich um! Verstanden!?“
Sonja zerhackt auch dieses Bild vom Opa und zeigt das dem Baby und dem Mädchen.
Sonja wird jetzt klar, warum sie immer an ihrer Wahrnehmung zweifelt. „Da
brauche ich mich nicht wundern, so verlogen wie hier alles ist.“ Sonja würde
am liebsten mit dem Baby verschwinden. Es braucht aber auch ganz tief Mama und
Papa. „Ich weiß gar nicht was ihr für schlechte Eltern seid,
aber ihr müsst euch kümmern und ihr müsst auf das Baby aufpassen.
Ihm ganz viel Liebe geben. Ansonsten setzt es was.“ Die Eltern kümmern
sich nun um das Baby.
Sonja überprüft ihren Eingangsraum, der ist nicht mehr so alt und modrig.
Dort wo das Baby vergraben war, ist jetzt feuchte Erde, in die Sonja ihr Hände
vergräbt. „Ich fühle mich irgendwie wohl so.“
Der Kellerraum vermittelt die Botschaft, dass es um’s Hinsehen geht. Sonja
hat das Gefühl, dass noch mehr Sachen vergraben sind und bittet diese Dinge
herauszukommen. „Ich möchte euch gerne alle sehen und kennen lernen.“
Es zeigen sich Kinder in verschiedenen Altersstufen, die sehr dreckig sind. „Das
macht mir gar nichts aus, dass ihr so dreckig seid.“
Sonja will diese Kinder ans Licht bringen. „Ich werde euch dabei helfen.
Schaut mal wie schön es hier draußen ist. Ihr sollt Teil in meinem
Leben sein.“ Sie geht nochmals in den Keller und holt noch mehr Kinder aus
der Erde. Manche sind fast tot, verschimmelt und verwest und Sonja will sie besonders
pflegen. „Jetzt wird es langsam zu viel, da sind ja immer noch welche. Ganz
schön viel Arbeit.“ Sonja spricht alle Kinder an: „Ich freue
mich, dass ihr alle da seid. Ich werde mich um euch kümmern, so gut ich kann.
Jetzt seid ihr alle oben und die Sonne scheint.“ Sie kommt sich vor wie
auf dem Schlachtfeld, wo lauter verwundete herumliegen, die sie pflegen will.
„Ich möchte, dass ihr alle wieder in mich zurückkehrt.“
Die Kinder möchten Sonja’s Liebe und Aufmerksamkeit. Sonja geht näher
zu den Kindern. Sie kann alle berühren und annehmen. „Das ist ein gutes
Gefühl.“ Sonja zeigt das ihren Eltern und konfrontiert sie mit den
vielen Teilen. Diese reagieren ungläubig, lassen Sonja aber so wie sie ist.
„Es ist O.K. Irgendwie ein gutes Gefühl.“
Ihr Freund Stefan ist erstaunt und neugierig. Sonja und Stefan nehmen alle mit
nach Hause. „Er findet es schön, dass ich langsam komplett werde. Das
ist schön!“